Sehscreening für Kleinkinder ohne Tropfen
Frühkindliche Augenuntersuchungen werden häufig beim Augenarzt mit einer sogenannten Skiaskopie durchgeführt. Über einen lichtdurchlässigen Spiegel wird dabei die Brechkraft des Auges ermittelt. Allerdings müssen dafür die Pupillen erweitert sein, wozu Augentropfen erforderlich sind. Bei einer neuen Methode des Sehscreenings mit einem mobilen Refraktometer kann auf die ungeliebten Tropfen verzichtet werden. Sie ist auch beim Arzt für Kinder und Jugendmedizin möglich. Die Messgenauigkeit ist vergleichbar mit der Skiaskopie.
Hierbei erreichen völlig unbedenkliche Infrarotstrahlen aus einer Entfernung von rund einem Meter das kindliche Auge. Die Aufmerksamkeit des Kindes wird dabei über farbliche Lichtimpulse oder Naturgeräusche geweckt. Das Kind schaut in die gewünschte Richtung und in wenigen Sekunden ist eine auswertbare Aufnahme entstanden. Selbst wenn das Sehscreening mehrere Male wiederholt werden muss, wird die Geduld der Kleinen doch nicht überstrapaziert. Werden Anhaltspunkte für eine Fehlsichtigkeit beziehungsweise eine Beeinträchtigung der Augenlinse oder Pupillen festgestellt, kann der Augenarzt die Behandlung fortsetzen. Die Kosten für die Anwendung der neuen Sehscreening-Methode, die schon ab dem sechsten Lebensmonat möglich ist, werden übrigens unter anderem von der Barmer Ersatzkasse übernommen.